Volker Lingnau

Erfolg im Internet ist keine Hexerei

B. Aulet "StartUp mit System - In 24 Schritten zum erfolgreichen Entrepreneur"

Dec 312016

Den Lobeshymnen auf den ersten beiden Seiten nach braucht man als Gründer genau dieses eine Buch - und man kommt fehlerfrei zum erfolgreichen Unternehmen. Man sollte aber nicht vergessen, dass dabei einfach amerikanisches Marketing im Spiel ist.

24 Schritte - insofern ideal als Geschenk statt eines Adventskalenders - zeigen in sechs Themenbereiche aufgegliedert brettspielartig den Weg zum operativ tätigen Unternehmen auf. Die sechs Topics sind: Wer ist Ihr Kunde? Was können Sie für Ihren Kunden tun? Wie kommt Ihr Kunde an Ihr Produkt? Wie verdienen Sie mit Ihrem Produkt Geld? Wie entwerfen und erzeugen Sie Ihr Produkt? Und: Wie lassen Sie Ihre Firma wachsen? Und welche Gründe zu einem neuen Unternehmen führen, ist auch dargelegt: Man hat eine Idee, eine Technologie oder eine Leidenschaft - und wenn möglich ein schlagkräftiges Team.

Anhand eines - auch technologisch sehr aktuellen - Beispiels werden die Schritte immer wieder von der praktischen Seite unterlegt, wobei dem Gestalter des Buches ein Sonderlob ausgesprochen werden muss: Die Aussagekraft und Qualität der Abbildungen ist außergewöhnlich. Das macht Lust auf mehr. Ebenso die didaktisch gut formulierten Einleitungen der einzelnen Kapitel: „Worum es in diesem Schritt geht.“

Der geübte Gründer wird in diesem Buch viele Bestätigungen finden, kaum aber ein Nugget, das einem so noch nicht bekannt war. Vielmehr erhält der gründungsinteressierte Student, aber auch andere im Gründungsprozess befindliche Personen, einen gut verdaubaren Leitfaden für die wesentlichen Schritte zum Aufbau eines Unternehmens. Für viele Detailfragen kann man sich dann ja auch auf „Das Handbuch für Startups“ stürzen, das im gleichen Verlag erschienen ist.

 

F. Plötz "Das 4-Stunden StartUp - Wie Sie Ihre Träume verwirklichen ohne zu kündigen"

Dec 312016

Wer glaubt, ein AIRbnb oder Flixbus in vier Stunden pro Woche aufbauen zu können oder für die nächste Million nur so viel Zeit investieren möchte, sollte das Buch besser nicht in die Hand nehmen. Es ist wahrlich kein Buch vom Typ „Denke nach und werde reich“, sondern vielmehr eine fundierte Anleitung auch für den kaufmännischen Laien, wie man aus seinem Hobby, seiner Leidenschaft, seiner Mission im Nebenjob ein funktionierendes Geschäftsmodell konzipieren, implementieren und betreiben kann. Die Toolbox in Kapitel 5 wird bei vielen Lesern eher ein Schmunzeln hervorrufen. Aber alle anderen Kapitel geben interessante Anregungen zur Motivation und zum Vorgehen. Wie und wann stößt man auf Ideen, warum sollte man über diese reden, wie findet man Leute, die einem weiterhelfen können, und welche Hürden sind zu nehmen - und dabei sind nicht die finanziellen und gesetzlichen Hürden gemeint, sondern die stringente Arbeit am Problem, der Lösung und dem Konzept. „Start-up-Thinking“ ist als Begriff vielleicht etwas sehr an die „What are you thinking about“-Flut angelehnt, aber das Abspecken der aus Lean-Start-up bekannten Ansätze und etwas User-Centered-Design dazu - das passt schon. Viele bekannte uncl auch unbekannte Beispiele helfen dem Gründungswilligen, die dargestellten Schritte zu verstehen, ein paar mehr Abbildungen würden das Verständnis an manchen Stellen erleichtern. Die Steuer- und Sozialversicherungstiıpps hätte man sich aber besser gespart. Hier liegt der Teufel oft im Detail und man sollte keine Einfachheit suggerieren.

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